Enzyme werden zum Teil als eine Art Wundermittel gehandelt. Das ist vielleicht übertrieben. Dennoch stecken in ihnen großartige Heilmöglichkeiten.
Nach dem medizinischen Wörterbuch sind Enzyme Wirkstoffe, die chemische Reaktionen im Körper überhaupt erst in Gang bringen oder beschleunigen und dadurch für geregelte Stoffwechselvorgänge im Körper sorgen. Bei allen Prozessen im Organismus spielen tausende diese kleinen "Alleskönner" eine wichtige Rolle. Für einen geordneten Stoffwechsel und das Funktionieren des gesundheitlichen Gleichgewichts sind sie schlichtweg unverzichtbar.
Die in der Naturmedizin eingesetzten Enzyme sind in der Lage, viele krankhafte Prozesse im menschlichen Organismus zu korrigieren. Sie stärken die körpereigene Abwehr. Schädliche Immunkomplexe im Körper, die das Abwehrsystem durcheinander bringen und schwächen, werden aufgelöst. Sie bringen Entzündungen zum Abheilen. Sie verbessern die Durchblutung. Sie regenerieren krankes Gewebe und fördern die Heilung von Wunden und Gewebeschwellungen. Außerdem bekämpfen sie Viren und helfen dem Abwehrsystem entartete Zellen zu erkennen.
Durch diese breite Wirkung kann die Enzymtherapie heute bei einer großen Zahl an Erkrankungen eingesetzt werden.
Eine große Bandbreite von Möglichkeiten bietet die Enzymtherapie aus Schlangen- und anderen Tiergiften. Sie stellt eine hochwirksame Behandlungsform dar, die selbst bei schweren Erkrankungen noch Heilung bringen kann. Seit Jahrtausenden haben Heilkundige Schlangengifte als Heilmittel verwendet. Die Schlange ist sogar zum Symboltier der Medizin geworden.
Jedes Tiergift ist, soviel ist heute bekannt, wie eine regelrechte Apotheke und enthält einen kaum vorstellbaren Schatz an medizinischen Wirkstoffen. Entscheidend für die vielfältigen Heilmöglichkeiten der Tiergifte sind jedoch die in ihnen enthaltenen Enzyme, wobei allein jedes einzelne Schlangengift 35-50 verschiedene Enzymarten enthält. Dadurch kann z. B. das Gift der Klapperschlange zur Behandlung von mehreren dutzend unterschiedlichen Erkrankungen eingesetzt werden.
Begründet wurde dieser verbreitete Therapieansatz bereits in der 30er Jahren von Dr. Waldemar Diesing. Insbesondere aus Schlangengiften, aber auch aus Giften anderer Tiere hat er Arzneien entwickelt.
Bereits ein Biss vieler Giftschlangen reicht aus, um einen Menschen zu töten. Doch in der richtigen Zubereitung und in der richtigen Dosis wird das gleiche Gift zu einem Heilmittel. Es gelang Dr. Diesing, die Giftwirkung soweit abzubauen, dass vor allem die heilkräftigen Wirkstoffe übrig blieben. Um die toxischen Wirkungen und mögliche allergische Reaktionen zu verhindern, wird dabei durch ein spezielles Verfahren der Einweißanteil des Giftes weitgehend entfernt (Enteiweißung). Die Horvi-Enzyme kommen mit geringsten Mengen aus, so dass Nebenwirkungen bislang nicht bekannt wurden.
Die Horvi-Enzym-Therapie aus tierischen Reintoxinen kommt nur zu dem gewünschten Heileffekt, wenn der Körper das für seine Krankheit passende Enzym erhält, dem gegenüber werden gesunde Körperzellen in ihrer Funktion nicht negativ beeinflusst.
Erhältlich sind die Enzyme in Form von Mischungen verschiedener Reintoxine oder als Einzelgifte. Bevorzugt eingesetzt werden jedoch Mischpräparate und mehrere Einzeltoxine gleichzeitig, weil sich so eine viel stärkere und breitere Wirkung erreichen lässt als mit einem Reintoxin allein. Dementsprechend bekommt der Patient bei einer Behandlung mit Enzymen in der Regel immer mehrere Präparate gleichzeitig verordnet.
Ähnlich wie die homöopathischen Komplexmittel sind die tierischen Enzyme wie ein Baukastensystem aufgebaut und verfügen über eine Vielzahl unterschiedlicher Mittel für verschiedenste Erkrankungen und Symptome. Jede Krankheit und jeder Kranke erfordern eine ganze spezielle Zusammenstellung von verschiedenen Mitteln, die erst nach einer genauen Diagnose von einem erfahrenen Therapeuten ausgewählt werden müssen.
Insbesondere bei schweren Erkrankungen müssen die verschiedenen Reintoxine zusätzlich noch mehrmals wöchentlich gespritzt werden, damit die im Körper erreichte Konzentration für eine heilende Wirkung ausreichend ist.